Im IASON-System werden zwei zunächst getrennte Software-Pakete programmiert:
das Patienten-Modul (der IEEDA) und das Arzt-Modul.
Im Falle des Patienten-Moduls werden
- ein Spracherkennungs-Teilmodul mit Erfassung der subsymbolischen Komponenten des Sprachsignals,
- ein Emotionserkennungs-Teilmodul
- sowie ein Kommunikations-Teilmodul mit empathischer Interaktion programmiert, welches die vorgenannten Teilmodule benutzt, um eine möglichst patientennahe Kommunikation zu ermöglichen.
- Hinzu kommt ein „mental fitness coach“ (MFC) mit grafischen Spielen, mittels derer auch Komponenten der Schriftform erfasst werden.
Die einzelnen Teilmodule werden jeweils auf Basis der gewonnenen Patientendaten programmiert und kontinuierlich verbessert. Sprach-, Kommunikations- und Emotionserkennungs-Teilmodul müssen auf die individuellen Merkmale der Patienten reagieren.
Das MFC-Teilmodul soll sowohl zur Beschäftigung, dem mentalen Training als auch insbesondere der alltäglichen Unterstützung der Patienten, Betreuer und Angehörigen dienen.
Bei der Erstellung des HCI (Human Computer Interface) ist Übersichtlichkeit und einfachste Handhabung höchstes Gebot, da das digitale Endgerät, auf dem der IEEDA implementiert wird, von den Patienten in intuitiver (meist sprachlicher) Weise verwendet wird.
Das Arzt-Modul besteht aus mehreren Teilmodulen, die zur differentiellen AD-Diagnostik beitragen.
Die Ergebnisse der Teilmodule der neuropsychologische Test-Batterie zusammen
- mit der Erfassung des persönlichen Kontextes und dem Riech-Test,
- der EEG-Analyse,
- der KI-basierten Sprachanalyse (z.B. der Prosodie)
- und der Schrift- und Schriftform-Analyse,
dienen als Eingangsgrößen für das „Alzheimer Analysis Assessment (A³)“-Teilmodul. Dieses liefert als Ergebnis einen Indexwert für das Vorliegen von AD für den Arzt. Ein daran ansetzendes Prognose-Teilmodul, dem bei allen weiteren Untersuchungen des Patienten dessen Daten kontinuierlich zugeführt werden, liefert eine Wahrscheinlichkeit über den Verlauf der weiteren Entwicklung der AD des Patienten. Es obliegt somit auch hier dem Arzt, eine finale Diagnose zu stellen.
Im Unterschied zur bisherigen, vor allem bildgebenden, Diagnostik kann über die vom Patienten-Modul beständig erhobenen Sprachanalyse-Verlaufsdaten zusammen mit den wiederholten Untersuchungen mit Hilfe des Arzt-Moduls des IASON-Systems eine Verlaufskontrolle mit -prognose ermöglicht (Prognose-Teilmodul) werden.
Selbstverständlich wird bei diesem Software-Projekt auf die Benutzerfreundlichkeit in der Kommunikation mit dem Arzt-Modul geachtet. Ein spezifisches intelligentes Kontroll-Programm (IMES-C) übernimmt diese Funktion für den ausführenden Arzt.
Die Gesamt-Komposition der Softwarepakete für Arzt und Patienten im IASON-System soll gewährleisten, dass die ärztliche Diagnostik nicht ersetzt, sondern diese durch IASON optimal unterstützt wird. Auf diese Weise wird der größtmögliche Nutzen für den Patienten erzielt.
Für alle erhobenen Daten müssen geeignete Verschlüsselungen erstellt und der Datenschutz sichergestellt werden. Des Weiteren müssen die jeweiligen Schnittstellen für die Softwares untereinander, die Kommunikation mit der Hardware, sowie die Außenkommunikation mit Arzt, Pfleger, Betreuern und Angehörigen in geeigneter Form – möglichst intuitiv – konzipiert werden.