Die aktuelle Situation im Pflegebereich insbesondere von Demenz-Patienten erfordert dringend eine nachhaltige Unterstützung der Patienten und der pflegenden Personen (Angehörige, Pflegekräfte etc.) vor allem in der Kommunikation und der Beschäftigung mit den Patienten. Derzeit ist es für die pflegenden Personen in keiner Weise möglich, sich um die Demenz-Patienten mit angemessenem Zeitaufwand derart zu kümmern, dass die Demenz-Patienten (hauptsächlich Alzheimer-Krankheit) in würdevoller Weise ihren Alltag verbringen können.

Da es insbesondere im Pflegeheim nicht möglich ist, eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung der Patienten durch das Pflegepersonal zu erreichen, wurde das Konzept eines intelligenten, emotional-empathischen digitalen Assistenten (IEEDA) entwickelt, der die Patienten in verschiedener Weise kommunikativ durch den Tag begleitet. Der IEEDA soll insbesondere

  • in intelligenter Weise mit dem Patienten, den Pflegekräften, Ärzten und Angehörigen, aber auch mit anderen Patienten kommunizieren können.
  • Er soll diese Kommunikation in einfühlsamer, der jeweiligen Situation des Patienten angepassten Weise durchführen.
  • Er braucht hierfür die Möglichkeit der Erkennung von Emotionen, vor allem über die Sprache, auch durch Gesten und Schrift und ggf. über die Erkennung des Gesichtsausdrucks und hierbei vor allem die Veränderungen der Pupillen.
  • Aufgrund der Emotionsanalyse soll ein weiteres Programm-Modul („Empathy“) diese Daten nutzen, um einen dem aktuellen emotionalen Zustand des Patienten (Heiterkeit, Traurigkeit, Apathie, Mitteilungsbedürfnis/Redseligkeit etc.) entsprechenden, geeigneten Kommunikationsweg beschreiten zu können.
  • Der IEEDA, im folgenden „ALOIS“ genannt, soll hierdurch die für jeden Patienten individuell geeignete Kommunikationsform und dessen ihm eigentümliche Sprache erlernen, wobei davon ausgegangen wird, dass sich die verbale Ausdrucksfähigkeit der Alzheimer-Patienten im Verlauf der Krankheitsentwicklung verändert und zusehends einengt.
  • Unter diesen Voraussetzungen ist es möglich, eine kommunikative Brücke zwischen den o.g. Gruppen (Pflegekräfte, Angehörige, Betreuer etc.) und dem Patienten unter Ausnutzung der vollen Bandbreite an Digitaltechnik, insbesondere zum Zweck der Kommunikation aufzubauen,
  • so dass der IEEDA ALOIS ein wirklicher Assistent des Patienten sein kann, der dessen Bedürfnisse in seiner Sprachform erlernt, auf diese in unterschiedlicher Weise eingehen kann, seinen Geschichten zuhört, ihn auch dazu animiert, zu erzählen, sich zu erinnern, vermittelt über Musik und Bilder, die noch im Gedächtnis des Patienten verhaftet und miteinander verbunden sind. Gleichzeitig, soll ALOIS, z.B. eingebettet in eine AAL-Umgebung (siehe „Ambient Assisted Living“ bei Wikipedia) die Möglichkeit haben, Demenz-Patienten zu überwachen, an Medikamenten-Einnahmen zu erinnern (besonders wichtig z.B. bei der Notwendigkeit der zeitgenauen Einnahme) und in das jeweils vorhandene Netz der AAL-Kommunikationsmöglichkeiten einzubinden, bzw. dieses Netz durch eigene Optionen (z.B. Memory Clubs im hauseigenen Netz) zu erweitern.
  • Insbesondere soll ALOIS im intelligenter Weise dem Patienten im Gedächtnistraining als MFC („Mental Fitness Coach“) dienen, um durch die kontinuierliche Beschäftigung des Patienten diesem in kreativer Weise zu helfen, Aktivitäten gegen den Gedächtnisverlust zu initiieren, welche die kognitiven Degradation verlangsamen.

Die vielfältigen Möglichkeiten der Interaktion von intelligenten, digitalen Assistenten im Patienten-Alltag werden bedingt durch die COVID-19-Krise zu einem späteren Zeitpunkt ausführlich beschrieben. Wir wollen hierbei bereits erste Feedbacks unserer Vorstudie zur Alltagstauglichkeit von IEEDAs im Patienten- und Pflege-Alltag einfließen lassen.